Die ersten späten Neandertaler – auch „klassische Neandertaler“ genannt – sind zu Beginn der Würm-Eiszeit vor etwa 115000 Jahren nachweisbar. Sie behaupteten sich bis vor etwa 35000 Jahren und verschwanden dann aus bisher ungeklärten Gründen. Die späten oder klassischen Neandertaler wurden zunächst Homo neanderthalensis genannt, inzwischen bezeichnet man sie als Homo sapiens neanderthalensis. Diesen Begriff führte 1931 der Wittenberger Ornithologe und Theologe Otto Kleinschmidt (1870-1954) ein. Die späten Neandertaler hatten einen robusten Körperbau mit sehr massiven Extremitätenknochen, die im Unterarm und Oberschenkel oft stark gebogen waren. Sie besaßen eine flache Stirn, ein durchschnittlich 1500 Kubikzentimeter großes Gehirn, kräftige Überaugenwülste, massive Vorderzähne und starke Muskeln. Späte Neandertaler lebten in West-, Mittel- und Osteuropa. Sie wohnten in Höhlen, unter Felsdächern und in zeltartigen Behausungen, jagten mit Stoßlanzen und Wurfspeeren unter anderem Elefanten, Nashörner, Wildpferde, Hirsche, Rentiere und Bären. Außerdem gelten sie als die ersten Urmenschen, die ihre Toten sorgfältig bestatteten und vermutlich bereits religiöse Vorstellungen entwickelten.
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